Kühlende Atemübungen für den Sommer
Yogische Atemübungen – auch Pranayama genannt – helfen, den Energiefluss in Körper und Geist zu regulieren. Mit Pranayama kannst du dich beruhigen, deine Verdauung anregen oder dich aktivieren. Und wenn es draußen sehr heiß ist, kannst du dich sogar abkühlen!
Im Folgenden stelle ich dir Atem-Techniken vor, mit denen du auch bei sommerlichen Temperaturen einen kühlen Kopf bewahrst. Du kannst diese Übungen jederzeit zwischendurch anwenden – egal ob im Büro, zu Hause oder im Auto. Wiederhole die Übung so lange, wie es sich für dich gut anfühlt.
GÄHNEN
Atme zunächst tief aus. Öffne dann den Mund und Rachenraum so weit, wie es geht. Dein Unterkiefer sinkt dabei entspannt herab. Beuge den Kopf leicht nach hinten und schiebe das Kinn nach vorne. Atme langsam tief ein und aus. Räkle dich und dehne deine Arme, Hände und Oberkörper so, wie es sich für dich gut anfühlt.
Wiederhole mehrmals.
Nutzen: Angst und Stress erhitzen das Gehirn, Gähnen kühlt es wieder ab. Es versorgt dein Gehirn schnell mit frischem Sauerstoff, löst Verspannungen und hilft gegen Müdigkeit. Die Ausscheidung von Griftstoffen wird gefördert.
KÜHLENDER ATEM
Atme durch den Mund ein und durch die Nase aus. Rolle deine Zunge ein, sodass sie eine Art Röhre bildet, durch die du die Luft einsaugst. Nach dem Ausatmen schließt du den Mund, um etwaigen Speichel zu schlucken. Dann drückst du die Zunge leicht an den Gaumen, um sie neu zu befeuchten. Solltest du deine Zunge nicht einrollen können, so öffne deine Lippen leicht, lege deine Zungenspitze zwischen die Zähne und ziehe die Luft langsam über die Zunge ein.
Führe die Übung so lange durch, wie sie dir gut tut.
Nutzen: Die Atemtechnik erfrischt deine Lunge und deine Kehle, schützt vor Erkältung, reinigt das Blut und reuziert Hunger- und Durstgefühl.
MONDATMUNG
Lege in der offenen rechten Hand die Fingerkuppen von Zeige- und Mittelfinger auf den Dauemballen. Ring- und Kleinfinger leigen eng aneinander (Vishnu-Mudra). Mit dem Daumen drückst du sanft auf den rechten Nasenflügel und schließt so das Nasenloch. Atme dann durch das linke Nasenloch tief ein. Schließe mit dem Ringfinger sanft das linke Nasenloch. Öffne das rechte Nasenloch und atme durch dieses aus. Danach wieder schließen, links einatmen, schließen, rechts ausatmen …
Wiederhole pro Durchgang etwa 5 bis 10 Mal.
Nutzen: Die Technik klärt den Geist und bringt Ruhe und Gelassenheit in deine Gedanken. Aufgewühlte Emotionen werden ins Gleichgewicht gebracht. Die Atemübung wirkt kühlend und hilft daher bei Einschlafproblemen, Bluthochdruck und Fieber.
Achtung: Nicht bei niedrigem Blutdruck oder bei Erkältung machen!
PORENATMUNG:
Atme durch die Nase zuerst tief aus, bis deine Lunge ganz leer ist, dann tief ein, wobei du im Geist die Luft durch sämtliche Hautporen in dich hineinziehst. Spüre, wie mit jedem Atemzug alle Poren deiner Haut Energie aufnehmen und sie den gesamten Körper zuführen. Du fühlst dich wie ein trockener Schwamm, der in einen See voller Lebenskraft getaucht wird und sich damit vollsaugt. Lass die Luft von allein ausströmen.
Führe diese Übung am besten 10 Minuten lang durch.
Nutzen: Die Übung regt das Lymphsystem an, stärkt das Immunsystem und hilft bei der Reinigung und Entgiftung des Körpers. Sie energetisiert den Körper und schenkt Vitalität und Frische. Neue Lebensenergie wird geweckt.