Yoga Wechselatmung
Die Wechselatmung, auch Nadi Shodhana genannt, gehört zu den wichtigsten Atemübungen im Yoga bzw. Pranayama und eignet sich dank ihrer Varianten sowohl für Anfänger als auch Fortgeschrittene. Das Ziel besteht primär darin, die Energie zu erneuern. Nadi Shodhana bedeutet „Reinigung der Nadis“, also der Energiebahnen im Körper. Durch die Atmung werden energetische Blockaden gelöst, sodass Prana-Energie wieder frei fließen kann. Die Wechselatmung hat viele gesundheitliche Vorteile: Durch die vertiefte Atmung wird das Blut besser mit Sauerstoff angereichert. Die Regeneration und die Durchblutung werden gefördert. Die Atemtechnik wirkt kräftigend auf die Atemorgane, hilft die Lungenkapazität zu erhöhen, unterstützt bei Allergien, Heuschnupfen und Asthma und wirkt vorbeugend gegen Erkältungskrankheiten. Sie wirkt ausgleichend auf das Nervensystem, hilft gegen Nervosität und lindert Kopfschmerzen und Migräne. Die Übung eignet sich gut im Vorfeld einer Meditation, da sie dem Geist Ruhe schenkt.
Das Video enthält eine Anleitung zur Wechselatmung für Anfänger.
Schritt für Schritt-Anleitung:
Setze dich bequem hin. Bring deine Hand ins Vishnu-Mudra. Dabei werden in der offenen rechten Hand die Kuppen von Zeige- und Mittelfinger zur Handfläche bzw. auf den Daumenballen gelegt. Ringfinger und kleiner Finger bleiben möglichst ausgestreckt. Leg nun den Daumen der rechten Hand sanft an den rechten Nasenflügel, sodass du das Nasenloch verschließt. Atme langsam durch das linke Nasenloch ein und zähle dabei bis 4. Schließe mit der Kuppe deines Ringfingers sanft das linke Nasenloch. Lass nun den rechten Nasenflügel los und atme durch das rechte Nasenloch aus, wobei du bis 8 zählst. Atme danach wieder rechts ein, zähle bis 4, schließe das rechte Nasenloch, öffne das linke, atme aus und zähle bis 8. Wiederhole dies mindestens 10 Mal und beende die Übung, indem du zum Schluss durch das linke Nasenloch ausatmest. Ich empfehle dir 3-4 Runden zu machen.
Absoluten Anfängern empfehle ich im Rhythmus 3:6 oder 4:8 (beim Einatmen bis 3 oder 4 zählen, beim Ausatmen bis 6 oder 8) zu atmen.
Geübte können nach dem Einatmen mit beidseitig geschlossenen Nasenlöchern die Luft anhalten. Dabei empfehle ich einen Atemrhythmus von 4:8:8 (auf 4 einatmen, Luftanhalten und bis 8 zählen, auf 8 ausatmen). Fortgeschrittene können den Rhythmus 4:16:8 versuchen. Diese fortgeschrittene Technik nennt sich „Anuloma Viloma“.
Jeder Atemzug ist eine Perle von unschätzbarem Wert. Sei deshalb aufmerksam und hüte jeden Atemzug gut. Die Atemzüge sind gezählt. Sufi-Weisheit