Die Geburt des Schmetterlings
Ein Mann fand den Kokon eines Schmetterlings und nahm ihn mit nach Hause, um dem Schmetterling beim Herausschlüpfen zuzusehen. Er beobachtete, wie sehr sich der Schmetterling abmühte, durch das enge Loch aus dem Kokon zu schlüpfen. Stundenlang kämpfte der Schmetterling, um sich daraus zu befreien. Da bekam der Mann Mitleid, holte ein kleines Messer und weitete vorsichtig das Loch im Kokon, damit sich der Schmetterling leichter befreien konnte.
Der Schmetterling entschlüpfte sehr schnell und sehr leicht. Doch was der Mann dann sah, erschreckte ihn sehr. Der Schmetterling der da entschlüpfte, war ein Krüppel. Die Flügel waren ganz kurz und er konnte nur flattern aber nicht richtig fliegen.
Da ging der Mann zu einem Freund, einem Biologen, und fragte diesen: „Warum sind die Flügel so kurz und warum kann dieser Schmetterling nicht richtig fliegen?“ Der Freund fragte ihn, was er denn gemacht habe. Da erzählte der Mann, dass er dem Schmetterling geholfen habe, leichter aus dem Kokon zu schlüpfen.
„Das war das Schlimmste was du tun konntest. Denn durch die enge Öffnung ist der Schmetterling gezwungen, sich hindurch zu quetschen. Erst dadurch werden seine Flügel aus dem Körper herausgequetscht und wenn er dann ganz ausgeschlüpft ist, kann er fliegen. Weil du ihm geholfen hast und ihm den Schmerz ersparen wolltest, hast du ihm zwar kurzfristig geholfen, aber langfristig zum Krüppel gemacht.“
Verfasser/Autor: Unbekannt. Gefunden und angelehnt an den Text von Arjuna P. Nathschläger in „Die spirituelle Schatzkiste“.
Wir brauchen manchmal den Schmerz und den Kampf um uns entfalten zu können, Die Not ist oft die Entwicklungschance die wir nutzen können. Wenn wir nie Schwierigkeiten zu überwinden hätten, würden unsere Kräfte und Fähigkeiten verkümmern und wir könnten nie unsere volle Kraft entfalten.